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Der rote Faden

Maren Diehl • 3. Dezember 2021
Der rote Faden für Neueinsteiger

Die Reaktionen auf meinen Beitrag zur Schubkraft-Tragkraft-Konferenz von Herzenssache Pferd in der dazugehörigen Facebook-Gruppe haben mir gezeigt, dass viele, die das Video gesehen haben, wild entschlossen sind. 


Entschlossen wozu? Entschlossen, herauszufinden, was das alles bedeutet und in wiefern es sie und ihr Pferd betrifft. Das ist wirklich tapfer, denn das Interview hat in 50 Minuten einen großen Bogen geschlagen und viele Aspekte angerissen, von denen ich über jeden mindestens ein komplettes Seminar abhalten könnte. 


Allen, die jetzt mehr über meine Arbeit erfahren wollen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen, gebe ich hiermit den roten Faden in die Hand:


1. Die kostenlosen Erklärvideos über die Hebel im Pferd anschauen.

2. Die Vonirgendwasmussichjaauchleben-Videos über das Lumbosakralgelenk des Pferdes in meinem Shop kaufen.

3. Vielleicht "Jenseits der Biomechanik  - Biotensegrity" lesen. Optional.

4. Bei Bedarf ein Einzelcoaching in Form eines Erklärvideos oder einer Powerpoint-Datei in der Art der Hebelvideos buchen. 


Ihr könnt euch auf dem Weg Zeit lassen, es will ja alles verdaut, beobacht, erspürt werden. Ich freue mich sehr über euren Forscherdrang und plane für das nächste Jahr einen Kurs zu den Biotensegrity Basics. Der wird hier im Newsletter angekündigt, sobald es soweit ist. 


Nun wünsche ich euch vorerst einen schönen 2.Advent!


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Wo liegt eigentlich euer Fokus, wenn ihr mit eurem Pferd zusammen seid oder mit einem Klientenpferd? Wie sieht euer Weg mit diesem Pferd aus? 

Habt ihr ein Bild davon, wie euer Pferd oder dieses Klientenpferd als starkes, gesundes und belastbares Pferd aussehen würde? Habt ihr eine Vorstellung von den Potenzialen eures Pferdes? Wisst ihr, was es leisten könnte und wollte? 

Ein sehr großer Teil der Pferde, die ich sehe, ist dauerhaft in Behandlung oder Reha, kaum belastbar, und es haben sich ganze Ausbildungssysteme für kleinschrittige Bewegungsoptimierung entwickelt. Diese werden inzwischen leider auch auf die Ausbildung junger Pferde angewandt, die als erstes lernen müssen, so zu laufen wie das kaputte Rehapferd, das keinen Schritt neben der Spur machen darf. 

Ein kleiner Teil der Reiter und Pferde hat das Zeug für den großen Sport, wobei die meisten dieser Pferde ihr Niveau nur durch intensive Betreuung und Behandlung eine Zeit lang halten können. Das sind also nicht zwangsläufig die belastbarsten Pferde, sondern eher die besttherapierten. 

Bei den ehrgeizigen Reiter*innen kommt es darauf an, korrekte Hilfen zu geben, die vom Pferd ebenso korrekt befolgt werden müsse. Die Ausbildungsskala beginnt mit Seitengängen und der hohen Schule... Die meisten von ihnen bleiben irgendwann stecken, es geht nicht weiter, der Gaul will nicht mehr und wird krank. Womit diese Gruppe eine große Schnittmenge mit den anderen beiden Gruppen aufweist. 

Es gibt sicher noch viele weitere Gruppen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie diese Schnittmengen mit den oben genannten haben. 

Eine sehr eigene Gruppe mit wenigen Schnittmengen ist die der gesunden und belastbaren Pferde. Anstatt nun weiter die Abstrusitäten zu betrachten, schauen wir doch einfach mal, wodurch sich diese Gruppe auszeichnet: 

Diese Pferde bewegen sich viel im Gelände, auf unterschiedlichen Untergründen und können sich in allen Gangarten bergauf und bergab bewegen. Sie stolpern selten, haben eine gute und unempfindlich Sattellage und tragen ihre Reiter*innen sicher. Sie sind in der Lage, Geländehindernisse wie Gräben und Baumstämme, Bäche und Hänge zu überwinden. Notfalls kommen sie auch auf dem Reitplatz klar... 

Diese Pferde sind ausdauernd, belastbar, meistens recht zuverlässig, unternehmungsfreudig und vor allem selten krank. Sie sind irgendwie normal. 

Es ist ein Trugschluss, dass die Pferde das können, weil sie gesund sind. Sie sind gesund, weil sie das können und weil sie ihren eigenen Aufgabenbereich haben. 

Es gibt einen gangbaren Weg dorthin.

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