Wie sieht es aus, das gesunde und belastbare Pferd? Was macht es aus, woran ist es zu erkennen, wonach suchen wir überhaupt?
Im Juli fand das Colloquium des Biotensegrity Archive über Biotensegrität und Pferdegesundheit statt. Meinen aufgezeichneten Eröffnungsvortrag findet ihr HIER in deutscher Sprache und HIER in Englisch. Da ich an dem Live-Event nicht teilnehmen konnte, habe ich mir die Aufzeichnung später in Ruhe und eingehend angeschaut, was sehr ergiebig war und mir half, meine eigene Fragestellung zu schärfen.
Meine große Frage, die vielleicht auch meine Aufgabe beinhaltet ist:
Wie lässt sich ein gut entwickeltes biotensegrales Potenzial bei Mensch und Pferd beschreiben? Und: Wie kommen wir weg von dem Fokus auf die Pathologien? Denn: Wie soll man ohne eine klare Vorstellung von einem gesunden, aktiven und belastbaren Pferd therapieren oder trainieren? Wie soll das Wegmachen von Pathologien zu Gesundheit führen?
Es ist unglaublich, was in der Tier- und Humanmedizin möglich ist. Das ist beeindruckend und gut so. Die meisten Erkrankungen des Bewegungsapparates als Folge von dysfunktionalen Bewegungsgewohnheiten bei Menschen und Pferden müssten aber nicht entstehen, wenn es eine klarere Vorstellung vom gesunden Körper gäbe.
Vielleicht wäre es gut, immer wieder zu beschreiben, was einen gesunden Körper und Geist ausmacht und sich nicht in Diskussionen über Pathologien oder die richtigen Hilfsmittel verstricken zu lassen
Die Ausführungen von Thomas W. Myers fand ich sehr verständlich und hilfreich. Mir wurde bewusst, dass er zu den Menschen gehört, die sich lieber mit den Möglichkeiten des gesunden Körpers beschäftigen als mit den Krankheiten. Deshalb habe ich ihn um ein Puzzleteil für die Beschreibung des gesunden Körpers gebeten und es bekommen:
"In der unmittelbaren Situation einer Verletzung oder Behinderung ist der Drang, die Dinge zu "reparieren" und sie wieder "normal" zu machen, sowohl verständlich als auch lohnend. Auf längere Sicht stellt sich die Frage: Welche Form des Trainings würde die Häufigkeit von "verschleißbedingten" Verletzungen und Erkrankungen verringern? In der Welt der Knochenmanipulation ist dies die Ausrichtung der Gelenke. In der Welt der Bindegewebsarbeit und des Bindegewebstrainings liegt der Schlüssel in der "Palintonizität" - dem gleichmäßigen Tonus im gesamten myofaszialen System, statt einer Mischung aus Bereichen mit hohem Tonus und laschen, nicht unterstützenden Bereichen.
Die bei Menschen und Pferden gefundenen myofaszialen Meridiane scheinen ein guter Ausgangspunkt zu sein, um sich dieses gleichmäßig gespannte - und damit maximal belastbare - Gleichgewicht im Bindegewebe des Pferdes vorzustellen. Ein solches tensegrales Gleichgewicht wäre die Unze Prävention, die ein Pfund oder mehr an Schmerzmitteln und Behandlungen ausgleichen könnte."
Vielen Dank an Thomas W. Myers!
Autor des Buches Anatomy Trains
Toms wichtigste Webinare zum Thema:
https://www.anatomytrains.com/product/tensegrity-in-the-body-webinar-videos/
https://www.anatomytrains.com/product/spiraling-into-alignment-with-tom-myers/
https://www.anatomytrains.com/product/feeling-way-lines/
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